Carnuntum – beeindruckend und faszinierend

Carnuntum

Carnuntum – eine Reise in die Römerzeit

Die Stadt liegt auf dem Gebiet der heutigen Städte Petronell-Carnuntum und Bad Deutsch-Altenburg in Niederösterreich nahe der Stadt Wien und wurde 2021 teilweise zum UNESCO-Weltkulturerbe erhoben. Carnuntum ist der Name für ein Legionslager, ein Auxiliarkastel und eine Lagerstadt, welche dem Schutz des oberpannonischen Limes dienten, sowie für die Zivilstadt Carnuntum, die Verwaltungscentrum der römischen Provinz Oberpannonien war. Vom 1. bis zum 4. Jahrhundert n. Chr. war Carnuntum eine bedeutende Stadt mit etwa 50.000 Einwohnern an der Grenze des römischen Reiches. In der Nähe befanden sich wichtige Handelsrouten.

Carnuntum
Übersichtskarte über die ehemalige Ausdehnung von Carnuntum

Carnuntum vermittelt einen Eindruck, wie fortschrittlich die Lebensweise der damaligen Bewohner war. 

Auch wenn die Römer in Germanien Besatzungsmacht waren, so haben sie doch viel zu unserer heutigen Kultur und Lebensweise beigetragen und auch unsere Sprache enthält unübersehbare Spuren der von den Römern gesprochenen lateinischen Sprache. 

Die Römer verfügten bereits in der Antike über Toiletten mit einer Art von Wasserspülung. Zum Vergleich hierzu gab es selbst viele Jahrhunderte später in den Haushalten der mittelalterlichen europäischen Städte keine Toiletten und es existierte keine Kanalisation. Der Inhalt der damals üblichen Nachttöpfe wurde einfach aus dem Fenster auf die Straße oder Gasse gekippt.

Der Rundgang erzeugt das Gefühl, in die Vergangenheit einzutauchen. Teilweise sind die ehemaligen Mauerreste sichtbar, teilweise wurden Gebäude rekonstruiert.

Auf dem Weg vom Eingang ins römische Stadtviertel könnt ihr eine Ausstellung in der Eingangshalle besichtigen. Weiter befindet sich im Infobereich ein Überblick über die bisherige Forschungsgeschichte und Informationen zu den Rekonstruktionen. 

Carnuntum
Carnuntum

Ich führe hier nicht den kompletten Rundgang auf, sondern nur die interessantesten Gebäude. Meine Beschreibung soll nicht den Besuch dieser interessanten Ausgrabungsstätte ersetzen, sondern sie soll zu einer Besichtigung vor Ort anregen. Ein solches Erlebnis vermittelt mehr Wissen als viele Stunden Geschichtsunterricht.

Das Haus des Lucius

In der Küche befindet sich ein Herd sowie die Feuerstelle (praefurnium), von der aus die Fußbodenheizung (Hypokaustheizung) des anschließenden Wohnraums beheizt wurde. Die Küchenausrüstung wurde anhand von Beschreibungen und Abbildungen im typischen Stil rekonstruiert. Viele Küchenutensilien, die wir auch heute benutzen wie Töpfe, Pfannen, Siebe und Reibschüsseln waren bereits in Verwendung. Auf der Herdstelle könnte auch eine moderne Hausfrau aus dem 21. Jahrhundert problemlos eine Mahlzeit zubereiten. Die Töpfe und weiteres Zubehör aus Ton wurden in Brennöfen vor Ort in Carnuntum gebrannt.

Die römischen Bewohner von Carnuntum ernährten sich neben Getreide, das als Grundnahrungsmittel diente, von Hülsenfrüchten wie Bohnen, Erbsen und Linsen, sowie von Gemüse wie Rüben, Lauch, Kohl und Zwiebeln. Fleisch und Fisch stand gelegentlich auf der Speisekarte. Wohlhabende Römer ließen sich jedoch auch seltene Lebensmittel, die in Germanien nicht angebaut werden konnten, aus ihrer Heimat bringen.

Der Wohnraum wird über eine Hypokaustheizung mit Holz beheizt. Unter dem Fußboden verläuft ein sich mehrfach verzweigender Heizkanal. Die Rauchgase werden über zwei Schornsteine nach außen geleitet.

Mir drängt sich allerdings der Gedanke auf: „Was wäre passiert, wenn die Römer noch einige Jahrhunderte länger in Germanien geblieben wären. Hätten sie unsere germanischen Wälder abgeholzt und in ihren Wohnräumen und Thermen verheizt?“ Die Umweltfragen von damals und heute ähneln sich.

Bezüglich der Nutzung eines weiteren Raumes sind keine gesicherten Angaben möglich. Es dürfte sich um einen Schau- und Geschäftsraum handeln.

Ebenso wurden im Bezug auf die Gartengestaltung keine Restbepflanzungen gefunden. Daher wurde der Garten entsprechend antiken Vorbildern angelegt

Domus quarta

Auf dem weiteren Rundgang befindet sich das als domus quarta bezeichnete Haus. Es ist ein sehr großzügig und luxuriös ausgestattetes Haus mit dem einzigen, in Carnuntum erhaltenen Fußbodenmosaik, in dem allerdings Fehlstellen vorhanden sind, die wohl schon in der Antike herausgestochen wurden.

Villa urbana

Dieses Gebäude war ein prächtiges Stadtpalais, das den Lebensstil der Oberschicht aufzeigt. Die prächtige Bauweise und Ausstattung zeugt vom Status des einstigen Besitzers.

Die ehemals vorhandene Wandmalerei ist nach akribischer Kleinarbeit als Rekonstruktion zu besichtigen.

Römische Therme

Der Besuch von Thermen war fester Bestandteil des römischen Lebensstils.

Diese Therme, eine von mehreren in Carnuntum, umfasste eine Fläche von 1.500 qm. Die Rekonstruktion war sehr schwierig. Das Ergebnis ist jedoch die einzige voll funktionsfähige Therme weltweit, die am Originalstandort in antiker Bauweise errichtet wurde.

Beeindruckend ist für mich, dass man bei Eintritt in das Caldarium, das mit ca. 35° C der wärmste Raum ist, die Luftfeuchtigkeit und die Wärme spürt, gerade so, als ob man ein modernes, gut beheiztes Schwimmbad betreten würde. Es gibt hier noch sehr viel mehr zu entdecken.

Heidentor

Südlich der Zivilstadt sind auf einem Schaugelände die Überreste des sogenannten Heidentors zu sehen, das heute das Wahrzeichen von Carnuntum darstellt (siehe Foto Titelbild).

Die Funktion des Heidentors ist inzwischen geklärt. Bei einer Sanierung zwischen 1998 und 2001 wurde nachgewiesen, dass das Tor von Constantinus II als Triumphmonument errichtet wurde.

Rund um das römische Stadtviertel gibt es weitere Monumente wie das Amphitheater der Militärstadt und die Gladiatorenschule.

Museum Carnuntinum

Das Museum Carnuntinum in Bad Deutsch Altenburg verfügt über die bedeutendste Sammlung aus dem römischen Carnuntum.

Es zeigt Raritäten aus über 400 Jahren Siedlungsgeschichte im Raum Carnuntum.

Folgenden Hinweis habe ich der Carnuntum-Website entnommen:

Carnuntum App

Erlebt mit der Carnuntum App erstmals auch jene Bereiche, die seit tausend Jahren unter der Erde liegen. An vielen Erlebnispunkten in Carnuntum erscheinen die antiken Bauten virtuell in eurem Kamerabild. Durch augmented reality, einer Verschmelzung aus realer und digitaler Welt, wird die Vergangenheit erlebbar. Zusätzlich gibt es auf Themenrundgängen durch das Stadtviertel antike Fundstücke der einstigen Bewohnerinnen und Bewohner Carnuntums zu erkunden. Als 3D Scan können die Exponate auf virtuelle Weise außerhalb der Museumsvitrinen entdeckt werden.

NEU! Alle Funktionen der Carnuntum App können nun auch von Zuhause aus mit dem Smartphone erlebt werden. Viel Spaß beim digitalen Streifzug durch die Römerstadt!  

Gratis Download in den App Stores 

Also dann SALVE und viel Spaß beim Besuch in Carnuntum!

Für die Überlassung der meisten Fotos danke ich besonders Herrn Kunc, MA Marketing & Presse

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Urlaub mal anders mit Glamping

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