Siebenschläfer – süß aber frech

Siebenschläfer

Siebenschläfer – gute Geister oder freche Kobolde?

Wir besitzen seit vielen Jahren ein älteres Ferienhaus in Ungarn in idyllischer Lage am Waldrand, mitten im Grünen. Wir – mein Mann und ich – verbringen hier sehr viel Zeit. Wir sind zwar Deutsche, aber wir lieben dieses Land, die Menschen und die Tiere.

Diese Natur hält für uns aber immer wieder Überraschungen bereit und diese Überraschungen haben vier Beine, einen buschigen Schwanz und ein niedliches Gesicht mit großen Augen: Siebenschläfer (Glis glis). Sie sind nachtaktive Nagetiere aus der Familie der Bilche. Erst im Jahr 2021 war der Siebenschläfer das Tier des Jahres in Österreich. In Deutschland war er es im Jahr 2004.

„Ach, sind die süß“. So lautet fast immer der Kommentar unserer Freunde und Bekannten, wenn wir Fotos von diesen keinen Kerlchen zeigen. Wir empfinden das auch so, aber die Lebensgewohnheiten dieser Tierchen halten uns ganz schön auf Trab

Sie sind in der Lage, die Hauswand hinaufzulaufen und natürlich erklimmen sie auch Bäume, welche ja ihren natürlichen Lebensraum darstellen. In der Nähe menschlicher Siedlungen beziehen sie gerne auch Gartenhäuschen und Dachböden. Auch in unserem Haus tauchen immer wieder einzelne Tiere, des Öfteren aber auch mehrere Exemplare auf dem Dachboden auf. Sie sind sehr lebhaft und toben nachts herum. „Let’s have a Party“ scheint ihre Devise zu sein. Tagsüber ist Ruhe, denn da schlafen sie. Das erinnert mich irgendwie an manche menschlichen Teenager. Siebenschläfer nagen u. U. elektrische Leitungen an und verschmutzen ihre Umgebung mit Kot und Urin. Deshalb können wir sie auf dem Dachboden nicht dulden. 

Wir haben eine große Terrasse neben der wir vor vielen Jahren Reben gepflanzt haben. Diese haben sich inzwischen zu einem Blätterdach über unserer Terrasse entwickelt. Hier reifen im Laufe des Sommers wunderschöne Trauben.

Trauben
Siebenschläfer

Die Situation wird schwierig, wenn im Herbst die Trauben reif sind. Das kennen wir aus langjähriger Erfahrung. Dann beißen die Siebenschläfer die reifen Trauben an und fressen die weiche Traubenmasse. Die Kerne und die Schale lassen sie fallen. Wenn hier nachts mehrere Tiere in unseren Trauben aktiv waren, ist morgens eine gründliche Reinigung unserer Terrasse fällig. Alles klebt vom Saft der Trauben.

Hinzu kommt, dass durch die vielen angebissenen Trauben tagsüber Wespen angezogen werden. Also muss ich diesen mit der Reinigung zuvorkommen.

Manchmal geschehen aber selbst für Siebenschläfer ungewöhnliche Dinge. Vor einiger Zeit war ein Siebenschläfer plötzlich im (unbeheizten) Kachelofen. Er muss durch den Kamin heruntergefallen sein. Wir haben ihn mit einer Lebendfalle gerettet und weit entfernt in den Wald gebracht. Ich bin mir aber trotzdem nicht sicher, ob er nicht längst wieder zurückgekehrt ist.

Siehe hierzu auch meinen Block: https://www.bloggerfux.de/leben-mit-der-natur/

Lebendfalle
Siebenschläfer

Vor zwei Wochen war es auf dem Dachboden abends sehr laut und wir stellten die Lebendfalle auf. Siebenschläfer lieben den Geruch von Äpfeln, also kamen Apfelstücke in die Falle. Bereits nach etwa 10 Minuten war unsere Aktion von Erfolg gekrönt. Wir holten die Falle samt dem Insassen herunter und gaben dem Tier noch weiteres Futter. Er sollte ja über Nacht nicht hungern müssen. Wir brachten unseren „Gast“ mit seinem Käfig in den Werkzeugraum, damit er nachts nicht von Katzen, Mardern oder ähnlichem Getier belästigt würde.

Da wir mehrere Fallen besitzen, stellten wir eine weitere auf dem Dachboden auf. Unsere Überraschung war groß, als wir morgens zwei Tiere in dieser einen Falle vorfanden. Das hatten wir vorher noch nie gesehen. Wir brachten alle drei Tiere wie üblich in den Wald. An den folgenden beiden Tagen fingen wir noch zwei weitere Tiere. Danach war erst mal Ruhe unter dem Dach.

Wenn sie in der Falle sitzen, zeigt sich eine sehr unterschiedliche Persönlichkeit der einzelnen Individuen. Manche toben, manche fauchen und manche sitzen einfach still. Wir füttern sie immer nochmals, bevor wir sie freilassen. Sie sollen ja nicht mit leerem Magen auf Wohnungssuche gehen müssen.

Letzte Woche war es in unserem Badezimmer etwas laut, obwohl niemand von uns im Bad war.  Als ich nachsah, entdeckte ich einen Siebenschläfer. Er muss durch die Haustür unbemerkt ins Haus und dann ins Badezimmer gelangt sein. Erstaunlich war, dass er, als er uns bemerkte, an der Duschabtrennung aus Glas hochrannte und oben auf dem Rand sitzen blieb. Wir schlossen alle Türen in weitere Wohnräume und machten ihm den Fluchtweg zurück in den Garten frei. Er nahm das Angebot an und verschwand zwischen den Sträuchern. 

Die Frage: „gute Geister oder freche Kobolde“ lässt sich nicht genau beantworten. Von beidem ein bisschen. Sie sind Bestandteil der Natur und wir respektieren ihre Rechte als tierische Lebensgemeinschaft. 

Siebenschläfer

Eigentlich wollte ich gerade schreiben „jetzt ist erst mal Ruhe“ aber während ich hier sitze, höre ich, wie es in den Rebenblättern raschelt. Was das wohl sein mag…..

Siebenschläfer

So sieht der ursprüngliche Lebensraum dieser Tiere aus. Sind die nicht süß? 

Alles über Siebenschläfer (Wikipedia).

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