Unser Wasser – ein kostbares Gut

Wasser

Wasser – ein kostbares Gut. Bei meinen Recherchen zum Thema Trinkwasser zeigte sich, wie komplex die Wasserversorgung der deutschen Bevölkerung gestaltet ist.

Trinkwasser gilt in Deutschland als das am  besten überwachte Lebensmittel. Innerhalb Deutschlands ist es fast überall von sehr guter Qualität. Man kann Wasser aus der Wasserleitung unbesorgt trinken. Es sollte aber nicht abgestanden sein. Falls es warm erscheint, sollte man den Wasserhahn so lange laufen lassen, bis es kühl kommt. Auch für das Waschen von Lebensmitteln oder die Zubereitung gilt diese Regel.

Wasser Geschirr

Laut Statistischem Bundesamt (Destatis) beträgt die Wasserabgabe an Haushalte und Kleingewerbe je Einwohner und Tag 128 Liter. Zum Kleingewerbe gehören beispielsweise Bäckereien, Metzgereien und Arztpraxen. Diese Zahlen werden alle drei Jahre erhoben.

Verwendungszweck des Trinkwassers im Haushalt und in Kleingewerbebetrieben
  • 36 % Körperpflege (Baden/ Duschen)
  • 27 % Toilettenspülung
  • 18 % Wäschewaschen und Geschirrspülen
  • 9 % Kleingewerbe (z. B. Bäckereien, Metzgereien und Arztpraxen)
  • 6 % Reinigung, Autopflege (nicht Autowäsche!), Garten
  • 4% Trinken und Lebensmittelzubereitung

Es überrascht, dass nur ein so kleiner Anteil des Trinkwassers wirklich zum Trinken und zur Zubereitung von Speisen verwendet wird.

Ist unser Trinkwasser nicht zu schade für die Toilettenspülung? In nicht allzu ferner Zukunft werden wir auch hier umdenken müssen.

Das Umweltbundesamt stellt auf seiner Website unter folgendem Link einen Ratgeber zum Thema Trinkwasser zum Download bereit. 

Trink was – Trinkwasser aus dem Hahn Gesundheitliche Aspekte der Trinkwasser-Installation Informationen und Tipps für Mieter, Haus- und Wohnungsbesitzer   

Vielleicht sollten wir uns nicht nur Gedanken machen, wie Energie eingespart werden kann, sondern auch, wie das verfügbare Angebot an Trinkwasser sinnvoll genutzt werden kann.

Nachdem in einigen Regionen der Welt und nun auch schon in Europa Wassermangelsituationen eingetreten sind, müssen wir dies als Alarmsignal betrachten! In Spanien, Portugal und Frankreich bekommen das die Bewohner derzeit zu spüren. Europa insgesamt wird immer mehr zum Wassernotstandsgebiet.

Wasser kommt aus dem Wasserhahn, so haben wir das seit unserer Kindheit erlebt und noch vor einigen Jahren hätten wir nicht gedacht, dass diese Tatsache sich ändern könnte. Aber auch in Deutschland sinkt der Grundwasserspiegel.  Noch gilt Deutschland als wasserreiches Land.

Wasserhahn

Durch die Klimaveränderung wird es aber in Deutschland auch in kommenden Sommern Dürren geben, mit Folgen für die Wasserversorgung insgesamt. Das Grundwasser ist ein wichtiger Trinkwasserspender. Fast 2/3 unseres Wasserbedarfs werden aus Grundwasser gedeckt. Ein Schutz des Grundwassers und der sparsame Umgang mit dieser Ressource sind wichtige Voraussetzungen für unsere Zukunft.

Wenn Bäche, Seen und Flüsse ausgetrocknet sind und die Quellen versiegen, dann haben wir unsere Lebensgrundlage verspielt.     

Warum sinkt unser Grundwasserspiegel? 

In Rheinland-Pfalz wird beispielsweise Trinkwasser zu 95 Prozent aus Grundwasser gewonnen. Das Trinkwasser wird dann aufbereitet bevor es an die Verbraucher weitergeleitet wird. Bei Quantität und Qualität des Grundwassers gibt zwischenzeitlich Anlass zur Besorgnis.

 Der Niederschlag fällt in den einzelnen Regionen in sehr unterschiedlichen Mengen und es kommt auch immer weniger im Grundwasser an.

Grundwasser kann sich nur im sogenannten hydrologischen Winter bilden, wenn die Pflanzen ihre Blätter abgeworfen haben und nicht mehr so viel Wasser aufnehmen und verdunsten. Nur dann, wenn es zwischen November und Ende März ergiebige Niederschläge gibt, besteht die Chance, dass genug Wasser in tiefere Schichten des Erdbodens sickert und langfristig als Grundwasser zur Verfügung steht. Doch die Niederschlagsmengen haben in den letzten Jahren ständig abgenommen.

Seit 1951 werden einerseits die Niederschläge und die Grundwasserstände regelmäßig gemessen. Das Ergebnis ist erschreckend, denn in den letzten Jahren hat es im durchschnittlich 8 %weniger geregnet als in den Jahrzehnten zuvor.

Hier gibt es Naturbeobachtungen über lange Zeiträume, die helfen, diese Geschehnisse zu verstehen. Wenn sich das Laub der Stiel-Eiche (auch Sommereiche oder Deutsche Eiche genannt) färbt,  gilt dies als Zeichen des Herbstes. Diese Laubfärbung tritt inzwischen eine Woche später ein als in den 50er Jahren.

Zudem geht der Frühling immer früher los, die Blüte der Haselnuss ist dafür charakteristisch. Diese Pflanzen blühen im Durchschnitt 16 Tage früher als vor 50 -70 Jahren.

Der sogenannte hydrologische Winter wird also immer kürzer, der Niederschlag immer weniger und gleichzeitig verdunstet wegen steigender Temperaturen mehr Wasser. Als Folge sinkt fast überall in Deutschland der Grundwasserspiegel. 

 Hier spielt auch die Wasserentnahme aus dem Grundwasser eine wichtige Rolle. In den heißen Sommern der letzten Jahre verbrauchten die Menschen erheblich mehr Wasser als früher. Klimaveränderung, Wasserhaushalt und Natur sind untrennbar miteinander verbunden

Wir mussten schon seit Jahren feststellen, dass Bäume wie Fichten, die in unseren Wäldern wuchsen, dem mangelnden Niederschlag zum Opfer fielen. Unser Wald, der ein wichtiger Faktor für den Klimaschutz ist, könnte auch mit weiteren Baumarten in so eine Situation geraten.

In den vergangenen Jahren (seit den 70er Jahren) war man bestrebt, das Wasser, das durch den Regen bei uns ankam, schnell abzuleiten. Es verschwand möglichst auf direktem Weg in Bächen, Flüssen oder noch besser in der Kanalisation. Flüsse wurden begradigt und Flussauen trockengelegt. Moore wurden entwässert. Nun fallen die Folgen dieser Maßnahmen auf uns zurück. Überschwemmungen auf der einen und Dürren auf der anderen Seite treffen die Menschen. Zwischenzeitlich hat man begriffen, dass Eingriffe in den Wasserhaushalt der Natur unübersehbare Folgen haben können. Moore und Flüsse werden so weit wie möglich renaturiert. 

Die Klimaerwärmung ist nach dem derzeitigen Stand wohl kaum noch aufzuhalten, aber wir können uns auf die Folgen vorbereiten und in einigen Bereichen können wir die Weichen noch stellen.

Unser direkter Wasserverbrauch aus dem Wasserhahn macht aber nur einen Teil unseres gesamten Wasserverbrauchs aus. 

Wir verbrauchen indirekt Wasser, das benötigt wird für die Erzeugung der Lebensmittel, die wir zu uns nehmen, für die Herstellung von Kleidungsstücken, die wir tragen oder für Gegenstände, die wir benutzen: Unser virtueller Wasserverbrauch. Hierüber gibt es unterschiedliche Meinungen. Fest steht, dass wir  und hierüber Gedanken machen sollten und entsprechend umweltbewußt handeln. 

Das Umweltbundesamt hat eine Übersicht veröffentlicht, aus der die entsprechenden Daten ersichtlich sind. Wer möchte, kann sich hier genauer informieren. Leider sind die Daten nicht aus diesem Jahr, aber sie zeigen auf, wo wir durch unser Einkaufsverhalten etwas verändern können.

https://www.umweltbundesamt.de/tags/virtuelles-wasser

Ein weiterer Aspekt ist die Verschmutzung des Wassers auf unserem Planeten insgesamt. Hier ist es erschreckend, zu sehen, wie Müll – insbesondere Plastikmüll – in die Meere gelangt. Hier sei nur der riesige Müllstrudel im Pazifischen Ozean erwähnt. Zusammengeschwemmt durch Meeresströmungen befinden sich hier fast 2 Billionen Plastikstücke im sogenannten Great Pacific Garbage Patch.

Zu diesem Thema findet ihr weitere Informationen in meinem Blog zum Thema Abwasser:

https://www.bloggerfux.de/klaeranlagen-abwasserbehandlung/
Verschmutzter Fluss in Asien
Müll in Wasser

Oben: Beispiele für Verschmutzung von Gewässern weltweit

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Unsere Beiträge zu „Natur und Umwelt„.

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